Blog Archiv - Jahr 2010

Caches entwerfen mit Java

Veröffentlicht am 16. December 2010

Ich habe bei meinen aktuellen Java Web-Applikationen oft mit der Situation zu tun, dass verschiedene Handler der Applikation auf einen gemeinsamen Pool von Daten lesend (und manchmal auch schreibend) zugreifen müssen.

Das einfache Vorgehen, dass ich auch zu meinen PHP-Zeiten gewohnt war, ist es, eine Datenverbindung (soll heißen: eine offene MySQL-Verbindung) zu errichten oder aufrechtzuerhalten, und diese an alle Handler weiterzugeben, so dass diese die benötigten Daten unmittelbar aus der Datenbank lesen und Änderungen direkt in die Datenbank zurückschreiben können.

Allgemeine Überlegungen

Dieses “Read-On-Demand”-Verfahren hat aber ein paar häßliche Nachteile, weshalb ich es heute nicht mehr gerne einsetze:

  • Die Daten aus der Datenbank müssen evtl. bei jedem Request neu eingelesen und verarbeitet werden. Das kann bei großen (oder komplizierten) Daten einiges an Verarbeitungszeit kosten
    (Beispielsweise dauert das Neueinlesen der Weblog-Daten aus diesem Blog schon ein paar Sekunden, da erst die enthaltenen Bilder nachgeprüft und verkleinert werden müssen, LaTeX-Formeln verarbeitet werden usw.)
  • Bei einer Änderung der Datenschnittstelle (z.B: Änderung des Tabellenformats in der Datenbank) müssen alle Handler angepasst werden. Dabei kann man leicht eine Abfrage vergessen, die dann zu einem Bug führt.
  • In jeden Handler muss das Lesen und Interpretieren der Daten (inklusive SQL-Abfragen) hineinprogrammiert werden, was den Aufwand zum Entwickeln eines Handlers stark erhöht. Oft ergibt sich dann doppelter Code, weil verschiedene Handler die selben Daten einlesen
  • Bei mehreren gleichzeitigen Abfragen (wobei mindestens eine davon die Daten verändert) können Datenhazards auftreten, also eine Verfälschung der Daten durch eine falsche Verarbeitungsreihenfolge. Dadurch kann auch permanenter Datenverlust auftreten

Um diese Probleme zu umgehen bin ich seit kurzem auf Caches umgestiegen. Unter einem Cache verstehe ich eine gemeinsame Instanz, die den Zugriff auf eine bestimmte Datenmenge der Applikation zur Verfügung stellt:

Kategorie: Java

String-Templates mit Java

Veröffentlicht am 15. December 2010

Wenn man in Java mit komplexeren Strings arbeiten will, benötigt man oft Funktionen, um das Ergebnis aus einer Vorlage zu erzeugen, indem verschiedene Variablenwerte eingesetzt werden.
Vor allem, um Textdateien in einem bestimmten Format (z.B. CSV oder HTML) zu erzeugen, bei dem die Grundstruktur irgendwo entworfen und abgespeichert werden soll, macht ein Templatesystem für Strings Sinn.

Für die Web-Ausgabe gibt es JSP, um Inhalte in ein Template einzufügen und auszugeben.
Aber für lokale Anwendungen ist mir bisher kein solches System bekannt.
Einfache Sachen lassen sich ja in Java hartkodieren oder mit Suchen-und-Ersetzen-Methoden generieren, aber je komplizierter die Struktur wird, desto mehr Arbeit macht auch die Implementierung.

Um dieses Problem ein für alle Mal zu lösen, habe ich eine Template-Klasse geschrieben, die String-Templates mit folgenden Funktionen repräsentieren:

  • Ersetzen von Variablen
  • Auswählen von If-Then-Else-Verzweigungen
  • Iterieren über Collections (mit Code-Duplikation)

Java und XML: Direkte Bindung mit JAXB

Veröffentlicht am 18. November 2010

Im Java-Umfeld hat sich die Datenspeicherung mit XML schon weitestgehend zum Standard durchgesetzt. Vor allem viele Konfigurationsdateien (z.B. fast alle Config-Dateien in der Java Servlet Engine „Apache Tomcat“ sind in XML gehalten) sind regelmäßig in XML notiert; aber auch viele andere Datendateien für Java-Programme werden in XML definiert, da sich für dieses Format die Validierung und das Parsing sehr einfach und generisch in Java (und anderen Tools) durchführen lässt.

Eine sehr gängige Methode für das Einlesen (und interne Verwalten) von XML-Daten liegt darin, das XML-Dokument in einen Baum zu transformieren.

Hierbei sind alle Knoten des Dokuments (Elemente, Attribute, Entitäten und CDATA) als Node-Objekt im Speicher repräsentiert, deren Eigenschaften als Membervariablen dieses Node-Objekts gelesen werden können (z.B. Tagname, Typ des Elements, Wert eines Attrubuts, …). Die einzelnen Node-Objekte sind über eine Vater-Söhne-Relation miteinander verbunden.

Das Einlesen eines XML-Dokuments in einen Baum kann mit vielen Java-Toolkits gemacht werden (z.B. mit DOM = Document Object Model)

Eine großer Nachteil bei dieser Methode ist es, dass man in seinem Java-Programm meist selbstständig den Baum durchlaufen und interpretieren muss.
Natürlich kann man mit Hilfsmitteln, wie XPath sehr gut und effektiv Anfragen auf den XML-Baum ausführen, aber den XML-Baum in seine Java-Datenstrukturen umwandeln muss man noch selbst.

Eine andere Möglichkeit, Java mit XML zu vereinen bringt JAXB (Java Architecture for XML Binding).

Kategorie: Java

Shotgun: Massenvernichtung für Prozesse

Veröffentlicht am 3. August 2010

Bei meiner Arbeit auf Linux-Systemen kommt es ab und zu vor, dass ich einige Prozesse/Deamonen im Hintergrund laufen habe, die entweder defunktional oder von meiner Shell abgekoppelt sind.

Nun möchte man manchmal den Urzustand wieder herstelle und bräuchte so etwas wie “reset” für die ganze Session: also alles bis auf die aktive Shell beenden.

Dabei hat sich für mich mein Script shotgun bewährt: es werden alle laufenden Prozesse des aktuellen Users mit kill -9 abgeschossen (außer der Shell und den Programmen, die shotgun braucht, selbst).

Ist eigentlich ganz simpel, man spart sich dadurch aber manchmal, über htop oder ps aux alle Prozesse des Users von Hand aufzuspüren und zu beenden.

Das Script ist vor allem auch dann nützlich, wenn man die Session beendet hat, und noch irgendwelche Prozesse auf (ansonsten freien) Mounts oder SSH-Verbindungen sitzen, die man sonst nicht schließen kann.

Kategorie: Linux

Java Reflections: Dynamisches Erstellen von Objekten

Veröffentlicht am 12. June 2010

Ich arbeite im Moment an dem interessanten Projekt, einen Traffic-Generator zu schreiben.

Dabei sollen die Zwischenankunftszeiten und Paketgrößen nach wählbaren Verteilungsfunktionen mit frei wählbaren Parametern verteilt sein.

Ich verwende die Java-Bibliothek JSimLib (eine Eigenentwicklung des Lehrstuhls), um Zufallszahlen nach bestimmten Verteilungen zu erhalten.

Da es einige Verteilungsklassen gibt (und diese möglicherweise noch ergänzt werden), und diese Verteilungsklassen unterschiedlich viele Parameter akzeptieren, wird ein Java-Machanismus benötigt, der ein Verteilungsobjekt mit der richtigen Verteilungklasse und den richtigen Parametern aus den Argumenten der Java-Kommandozeilenargumente erstellt.

Hierzu verwende ich die Reflections-Klassen von Java, die es ermöglichen, zur Laufzeit Klassen und Objekte zu untersuchen und zu erstellen.

Kategorie: Java

Neue Fraktale mit Apophysis

Veröffentlicht am 27. May 2010

Es gibt wieder ein paar neue Apophysis-Fraktale von mir.

Ich habe ja bereits einmal über meine Fraktale mit Apophysis geschrieben.

Ich habe mir eine neue Technik angeeignet, die mit den Variationen “splits” und “elliptic” arbeitet.
Die damit erstellten Bilder haben eine faserhafte, Blattähnliche Struktur.

Ich kann hierzu nur das Splits elliptic Tutorialvon SaTaNiA empfehlen.

Es werden zusätzlich die Plugins elliptic.dll und splits.dll (nicht mit split.dll verwechseln!) aus dem Aposhack Plugin Pack benötigt.

Weitere Bilder von mir findet ihr auf meinem Profil auf DeviantArt und in meinem persönlichen Filespace.

Kategorie: Grafik
Schlagworte:

Java: Typsicherheit bei generischen Datentypen

Veröffentlicht am 22. May 2010

Ab Java 1.5 unterstützt die Programmiersprache Java die Verwendung von sogenannten “Generics” (auch generische Typen, parametrisierte Typen).

Die Idee dahinter ist es, dass sich viele Datenstrukturen, die Objekte von bestimmten Typen enthalten, für alle diese Typen gleich (oder zumindest ähnlich) verhalten.
Als Beispiel kann man hier die Listen ansehen: Egal von welchem Typ die Objekte sind, die in der Liste enthalten sind, die Liste verhält sich immer gleich (Operationen: Hinzufügen, Löschen, Iterieren, Größe bestimmen, etc.)

Kategorie: Java
Schlagworte:

Umbenennen von Dateien nach Regulären Ausdrücken

Veröffentlicht am 19. May 2010

Ich hatte heute ein paar Dateien, die ich nach einem regulären Muster umbenennen musste.

Das das manuelle Umbenennen für einen Informatiker unwürdig ist und bei vielen Dateien schnell nervig und zeitfressend werden kann, habe ich schnell ein Perl-Script geschrieben, welches das für mich übernimmt.

Kategorie: Perl

Humble Indie Bundle - 5 plattformübergreifende Indie-Spiele

Veröffentlicht am 6. May 2010


Es gibt wieder mal eine “ Pay Whatever You Want” Aktion eines unabhängigen Software-Anbieters, diesmal ein Bunde mit den Spielen:

Das bedeutet, man bezahlt einen beliebigen Preis (= Spende), bekommt dafür fünf DRM-freie, plattformübergreifende Spiele, und kann entscheiden, zu welchen Teilen das Geld an die Entwickler oder an eine wohltätige Organisation geht.

Ich kenne bisher nur World of Goo, aber das ist bereits eines der besten Indie-Spiele (auf Linux), das ich je gespielt habe (unbedingt mal anschauen!)

Ich bin ja echt mal gespannt auf die Anderen!

Hoffentlich kommen solche Ideen in Mode und die großen Spielehersteller kapieren endlich, dass sie sich mit dem ganzen DRM-Dreck und anderen Kopierschutzverhackstückelungen (wie etwa die Zwangsauthentifizierung übers Internet beim Spielen) nur die eigenen Kunden vergraulen.

(via thinkJD)

Update:
Es wurd noch das Spiel Samorost 2 zum Bundle hinzugefügt.

Kategorie: Spiele
Schlagworte:

Java Swing: Layout-Manager für HTML-ähnliches Blocklayout

Veröffentlicht am 3. May 2010

Ich habe kürzlich für ein bestimmtes Projekt eine GUI (= graphische Benutzeroberfläche) mit den Java Swing-Klassen programmiert.

Dabei ist mir negativ aufgefallen, dass es scheinbar keine einfache Möglichkeit gibt, Elemente vernünftig untereinander anzuordnen.

Es gibt zwar massig Layout-Manager für sehr einfache oder sehr komplizierte Layouts (z.B: Elemente oben, unten, links, rechts und mittig ausrichten mit BorderLayout oder beliebig komplizierte Tabellenlayouts mit GridBagLayout).

Aber ein ganz simple Anordnung von Elementen untereinander mit jeweils wahlweise Zentrierung, linker oder rechter Ausrichtung oder Streckung über die volle Breite konnte ich irgendwie nicht so einfach erreichen.

Daher habe ich mich entschieden, einen eigenen LayoutManager zu schreiben, der diesen Aufgaben gerecht wird.

Ich kenne dieses Layout-Modell aus HTML/CSS bei Elementen, die die CSS-Eigenschaft display: block besitzen.

Hierbei werden alle Elemente untereinander angeordnet, wobei die Höhe jedes Elementes vom Element selbst bestimmt wird (über getPreferredSize()), wogegen wie Breite normalerweise auf die volle Breite des Containers gestreckt wird.
Der Container ist außerdem mindestens so breit, wie die minimale Breite des breitesten Elements, so dass alle Elemente korrekt angezeigt werden können (es empfiehlt sich, dieses Layout in Kombination mit einer JScrollPane zu benutzen)

Für einzelne Elemente sind außerdem noch die vertikalen Ausrichtungen Zentriert, Linksbündig und Rechtsbündig möglich.

Zuletzt lassen sich auch noch die Abstände zwischen den Elementen und zum Rand (“margin”) frei einstellen.

Durch diesen Aufbau ist es leicht möglich, eine listenähnliche Struktur mit heterogenen Elementen (z.B: für einen Report mit Controls, Textblöcken und Bildern) zu erstellen.

Dieser LayoutManager ist kompatibel mit allen Java-Versionen seit Java 1.4 (daher: keine generics!)

Zur Anschauung ist noch eine Demo-Klasse vorhanden.

Code auf Github

Kategorie: Java